Was ist LSD?

LSD ist die Abkürzung für Lysergsäurediethylamid. Es handelt sich um ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die in Mutterkornalkaloiden natürlich vorkommt. LSD ist eines der bekanntesten und stärksten Halluzinogene und gehört somit zu der Teilgruppe der Psychedelika, welche auf das Serotonin-System (Serotonin-2A-Rezeptoren) des Körpers wirken. Als Psychedelika werden psychotrope Substanzen bezeichnet, welche hallizunogen wirken und in höheren Dosen einen psychedelischen Rauschzustand auslösen können. Die bekanntesten Psychedelika sind LSD, Meskalin (Kakteen), Psilocybin (Pilze) und DMT-haltige Zubereitungen (Ayahuasca etc.). Hanf wird auch oft als Psychedelika bezeichnet, was allerdings nicht stimmt. Das in Cannabis vorkommende THC wirkt zwar psychoaktiv, kann aber nicht an die Serotoninrezeptoren andocken, weshalb es nicht den Psychedelika zugeschrieben werden kann.

LSD gelangt durch den Blutkreislauf ins Gehirn und ruft schon in sehr geringen Dosen im unteren Mikrogrammbereich durch das Schlüssel-Schloss-Prinzip lang andauernde Wirkungen hervor, zu denen veränderte Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle sowie ein veränderter Bewusstseinszustand gehören. Die sensorischen Gehirnbereiche, wie Sehen, Hören, Fühlen sind dadurch überaktiv und arbeiten stärker zusammen. LSD vernetzt Regionen im Gehirn, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben.

Die Substanz LSD besitzt kein Abhängigkeitspotenzial. Darüber hinaus ist bis jetzt kein Todesfall durch eine Überdosis LSD bekannt.

Allerdings wird berichtet, dass der Konsum von LSD psychische Störungen auslösen kann, die in einigen Fällen auch längere Zeit fortbestehen, nachdem die Substanz und ihre Metaboliten den Körper bereits verlassen haben.

Nach der Entdeckung durch Albert Hofmann im Jahr 1938 war es aufgrund seines großen Potenzials in der Psychotherapie zunächst lange als Medikament, unter dem Namen «Delysid», erhältlich. In der Hippie-Ära der 1960er Jahre war der Gebrauch von LSD relativ weit verbreitet, führte bei vielen Konsumenten zum Hinterfragen der gängigen Glaubenssysteme, bei Künstlern wurde es als Mittel zur Inspiration gesehen. 1971 einigten sich die Vereinten Nationen in der Konvention über psychotrope Substanzen auf ein Verbot von fast allen damals bekannten psychotropen Substanzen, darunter auch LSD (lediglich mit Ausnahme der in der westlichen Welt bereits länger verbreiteten und nach wissenschaftlicher Erkenntnis schädlicheren Drogen Koffein, Nikotin und Alkohol).

LSD und weitere Halluzinogene unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) und sind somit in der Schweiz illegal. Seit 1971 stufen auch sowohl das Betäubungsmittelgesetz in Deutschland als auch das Suchtmittelgesetz in Österreich LSD als nicht verkehrsfähig ein. Seit etwa 1990 wird wieder vermehrt mit Halluzinogenen wie LSD für die Psychotherapie geforscht, unter anderem in der Behandlung von Alkoholsucht und Depressionen.